Ein Regenwaldterrarium ist weit mehr als nur ein Glaskasten mit Pflanzen – es ist ein kleines, lebendiges Ökosystem 🌿. Damit sich deine Tiere wohlfühlen und das Mini-Biotop dauerhaft stabil bleibt, spielt die Wahl der richtigen Pflanzen eine zentrale Rolle. In diesem Beitrag zeige ich dir, welche Pflanzen sich besonders gut eignen, worauf du bei der Auswahl achten solltest – und wie du sie richtig pflegst. Egal, ob du ganz am Anfang stehst oder dein bestehendes Terrarium aufwerten willst: Hier findest du die besten Tipps für eine grüne Oase im Kleinformat.
Warum sind Pflanzen für ein Regenwaldterrarium wichtig?
Pflanzen übernehmen in einem Regenwaldterrarium nicht nur eine dekorative Funktion – sie sind essenziell für das ökologische Gleichgewicht. Ihre Rolle geht weit über „schön aussehen“ hinaus:
- Sie schaffen ein stabiles Mikroklima
Pflanzen regulieren Temperatur und Luftfeuchtigkeit – ganz automatisch. Durch Verdunstung sorgen sie für die hohe Luftfeuchte, die viele tropische Tiere brauchen. - Natürlicher Rückzugsort für Tiere
Ob Frosch, Gecko oder Insekt – Pflanzen bieten Schutz, Klettermöglichkeiten und Verstecke. Das reduziert Stress und fördert ein natürliches Verhalten. - Sie verbessern die Luftqualität
Durch Fotosynthese reichern sie die Luft mit Sauerstoff an und binden überschüssiges CO₂. Einige Pflanzen helfen sogar dabei, Schadstoffe zu filtern. - Ästhetik trifft Funktion
Die richtige Kombination aus Farben, Blattformen und Wuchsstrukturen lässt dein Terrarium wie ein echtes Stück Regenwald wirken – lebendig, wild und harmonisch.
💡 Mein Tipp: Achte auf ein ausgewogenes Verhältnis aus Bodenpflanzen, Aufsitzern (Epiphyten) und vertikal wachsenden Arten. So nutzt du den Raum optimal und bringst Struktur ins Terrarium.
Was macht eine gute Terrariumpflanze aus?
Nicht jede Pflanze, die im Baumarkt grün aussieht, ist für dein Regenwaldterrarium geeignet. Damit dein kleines Ökosystem funktioniert, solltest du Pflanzen wählen, die mit den besonderen Bedingungen im Terrarium gut zurechtkommen:
- Feuchtigkeits- & Temperaturverträglichkeit
Tropische Pflanzen sind ideal, da sie hohe Luftfeuchtigkeit lieben und mit konstant warmen Temperaturen klarkommen – wie z. B. Moose, Bromelien oder Farne. - Wuchsform & Größe
Achte darauf, dass die Pflanze nicht zu schnell wächst oder zu groß wird. Kompakte, langsam wachsende Arten sind im geschlossenen Raum meist pflegeleichter. Vorallem bei einem Nano-Terrarium ist dein Platz ja sehr begrenzt. - Verträglichkeit mit deinen Tieren
Die Pflanzen sollten robust sein, falls deine Tiere gerne graben oder klettern – und vor allem ungiftig! Besonders bei Amphibien ist Vorsicht geboten. - Pflegeaufwand realistisch einschätzen
Einige Pflanzen sehen spektakulär aus, brauchen aber viel Licht oder häufiges Düngen. Wähle lieber Arten, die auch bei wenig Pflege zuverlässig wachsen.
💡 Mein Tipp: Starte mit 2–3 unempfindlichen Arten und erweitere nach und nach. So findest du heraus, was in deinem Terrarium wirklich funktioniert.
Die besten Pflanzen für dein Regenwaldterrarium
Die Auswahl an tropischen Pflanzen ist riesig – aber welche eignen sich wirklich für dein Regenwaldterrarium? 🤔 Keine Sorge: Hier findest du eine handverlesene Top 8 mit Klassikern und Geheimtipps, die sich im feuchtwarmen Klima bewährt haben. Ich stelle dir jede Pflanze mit ihren Besonderheiten und Pflegetipps vor, damit du direkt weißt, welche zu deinem Setup passt.
Bromelien (z. B. Guzmania, Neoregelia)
Bromelien gehören zu den beliebtesten Regenwaldpflanzen fürs Terrarium – und das nicht ohne Grund. Ihre leuchtenden Farben und trichterförmigen Rosetten bringen tropisches Flair in jede Ecke.
- Licht: Hell bis halbschattig (keine direkte Sonne)
- Wuchs: Kompakt, mittelhoch, oft mit zentralem Blütenstand
- Besonderheit: Sammeln Wasser in ihren Blattachseln – perfekt für kleine Amphibien oder Insekten
- Pflege: Rosetten regelmäßig mit Regenwasser befüllen, Umgebung leicht feucht halten
💡 Mein Tipp: Neoregelia eignet sich besonders gut für Rückwände oder höher gelegene Bereiche – sie braucht wenig Substrat und ist sehr robust.
Tillandsien – Luftpflanzen für Struktur
Tillandsien sind faszinierende Epiphyten, die ganz ohne Erde wachsen. Sie lassen sich auf Ästen, Steinen oder Rückwänden befestigen und schaffen dreidimensionale Strukturen im Terrarium.
- Licht: Hell, indirekt – nicht zu dunkel
- Wuchs: Klein bis mittelgroß, oft mit silbrigen oder krausen Blättern
- Besonderheit: Nährstoffaufnahme erfolgt über die Blätter
- Pflege: 2–3x pro Woche gründlich mit kalkarmem Wasser besprühen
💡 Mein Tipp: Kombiniere verschiedene Tillandsien-Arten für spannende Kontraste in Textur und Farbe.
Farnarten (z. B. Davallia, Asplenium)
Farne sind echte Klassiker für schattige, feuchte Bereiche. Sie bringen Volumen ins Terrarium und sorgen mit ihren filigranen Wedeln für das typische Regenwaldgefühl.
- Licht: Halbschattig bis schattig
- Wuchs: Mittelhoch bis ausladend
- Besonderheit: Benötigen konstant feuchte, aber nicht nasse Erde
- Pflege: Gleichmäßige Feuchtigkeit, keine Zugluft, nicht austrocknen lassen
💡 Mein Tipp: Davallia, der „Hasenpfotenfarn“, wächst auch auf Holz oder Steinen und sieht mit seinen haarigen Rhizomen besonders dekorativ aus.
Moose – Natürlich schön & feuchtigkeitsliebend
Moose sind ideal, um Lücken zu füllen, Bodendecker zu schaffen oder Rückwände zu begrünen. Sie speichern Feuchtigkeit und fördern ein stabiles Klima im Terrarium.
- Licht: Schwach bis halbschattig
- Wuchs: Flach, teppichartig
- Besonderheit: Ideal zur Luftfeuchteregulierung und als „natürlicher Hygrometer“
- Pflege: Hohe Luftfeuchtigkeit (>80 %), regelmäßig besprühen#
- INHALT: Packung Dekomoos für Terrarien. Format: 1.3 l
- NATÜRLICH: Naturbelassenes Moos zur Verwendung als Substrat oder als Dekoration mit Fröschen, Kröten, Salamandern, Strumpfband oder grünen Schlangen und allen anderen Arten von Amphibien und Reptilien, die in Moos leben
- WÄCHST SELBSTSTÄNDIG: Das Froschmoos (auch "Kissenmoos" genannt) erwacht bei geeigneten Bedingungen wieder zum Leben und wächst im Terrarium
- ERHÖHTE LUFTFEUCHTIGKEIT: Erhöht die Luftfeuchtigkeit im Terrarium und macht es perfekt für Reptilien- oder Amphibienarten, die hohe Luftfeuchtigkeit lieben
- WIEDERVERWENDBAR: Das Froschmoos von Zoo Med kann viele Male gewaschen und wiederverwendet werden, bevor es durch neues Moos ersetzt werden muss
💡 Mein Tipp: Verwende echtes Terrarienmoos (z. B. Javamoos, Lebermoos), kein getrocknetes Deko-Moos – es wächst nicht weiter.
Efeutute (Epipremnum aureum)
Die Efeutute ist ein echter Allrounder im Terrarium – pflegeleicht, schnellwachsend und ideal, um kahle Rückwände zu begrünen oder Verstecke für Tiere zu schaffen. Ihre herzförmigen Blätter gibt’s in verschiedenen Grüntönen, oft mit gelben oder weißen Sprenkeln.
- Licht: Halbschattig bis hell, keine direkte Sonne
- Wuchs: Kletternd oder hängend, starkwüchsig
- Besonderheit: Sehr anpassungsfähig, wächst auch bei weniger Licht zuverlässig
- Pflege: Substrat gleichmäßig feucht halten, gelegentlich stutzen
💡 Mein Tipp: Leite einzelne Triebe gezielt an Ästen oder Rückwänden entlang – so entsteht schnell ein natürlicher „Urwald-Look“, der auch deinen Tieren Sichtschutz bietet.
Philodendron & Monstera – Tropische Highlights
Diese beiden gehören zu den spektakulärsten Blattpflanzen überhaupt. Ihre großflächigen, oft geschlitzten Blätter wirken imposant und geben dem Terrarium eine tropische Tiefe.
- Licht: Hell bis halbschattig
- Wuchs: Kletternd oder kriechend, mittel bis groß
- Besonderheit: Wurzelkletterer, ideal für Rückwände oder große Becken
- Pflege: Feuchtes Substrat, gelegentliches Düngen
💡 Mein Tipp: Philodendron scandens eignet sich auch für kleinere Becken – er wächst eher kompakt und pflegeleicht.
Fittonia – Bunt, klein und pflegeleicht
Fittonia ist eine wunderbare Bodendeckerpflanze mit auffällig geäderten Blättern in Pink, Weiß oder Rot. Sie bringt Farbe auf den Bodenbereich – und braucht nicht viel Platz.
- Licht: Halbschattig, keine direkte Sonne
- Wuchs: Flach, ausläuferbildend
- Besonderheit: Reagiert auf Trockenheit mit hängenden Blättern – signalisiert Wasserbedarf
- Pflege: Gleichmäßig feucht halten, nicht austrocknen lassen
💡 Mein Tipp: Ideal für feuchte Bodenzonen mit guter Drainage – Kombi mit Moos funktioniert super.
Pilea & Peperomia – Für den grünen Bodenteppich
Diese kleinwüchsigen Pflanzen eignen sich perfekt für den Vordergrund oder Zwischenräume. Ihre runden, oft glänzenden Blätter sorgen für Struktur und Lebendigkeit.
- Licht: Hell bis halbschattig
- Wuchs: Kompakt, teilweise kriechend
- Besonderheit: Große Artenvielfalt – von sukkulent bis feuchteliebend
- Pflege: Angepasst an Art, meist genügsam und gut für Einsteiger
💡 Mein Tipp: Peperomia prostrata („String of Turtles“) ist nicht nur hübsch, sondern wächst auch hervorragend in feuchten, warmen Terrarienbedingungen.
🐸 Sonderfall: Pflanzen für Terrarien mit Amphibien oder Reptilien
Wenn du dein Regenwaldterrarium nicht nur als Pflanzenwelt, sondern als Lebensraum für Tiere nutzt, gibt es ein paar wichtige Zusatzfaktoren bei der Pflanzenauswahl:
Pflanzen müssen tierverträglich sein
Nicht jede dekorative Pflanze ist automatisch sicher für deine Tiere:
- Ungiftig: Achte darauf, dass keine Pflanzenteile bei Hautkontakt oder versehentlichem Verzehr Reizungen auslösen können – besonders bei Fröschen oder Geckos mit empfindlicher Haut.
- Stabil gebaut: Kletternde Tiere brauchen stabile Pflanzenstrukturen – weiche Triebe oder empfindliche Blätter werden schnell beschädigt.
- Keine starken Düfte oder Säfte: Pflanzen wie Dieffenbachia oder Oleander gehören definitiv nicht ins Terrarium – sie können toxisch wirken.
Bewährte Pflanzen für Tierterrarien:
- Bromelien: Bieten natürliche Wasserstellen für Frösche & Insekten
- Efeutute: Robust & tierfreundlich – ideal zum Klettern und Verstecken
- Farnarten: Bieten Rückzugsorte am Boden, z. B. für Pfeilgiftfrösche
- Moose & Fittonia: Ideal für Bodenbewohner, halten Feuchtigkeit konstant
- Tillandsien: Sicher für Tiere, perfekt für die oberen Ebenen
💡 Mein Tipp: Verzichte auf chemisch behandelte Pflanzen aus Gartencentern. Am besten verwendest du Terrarienpflanzen aus Fachhandel oder aus eigener Aufzucht – so minimierst du das Risiko für deine Tiere.
Pflanzenpflege im Regenwaldterrarium
Damit deine Pflanzen dauerhaft gesund bleiben und das Mini-Ökosystem stabil läuft, braucht es keine komplizierte Pflege – aber ein bisschen Wissen. Hier erfährst du, worauf es wirklich ankommt:
💧 Gießen, Sprühen, Düngen: Was ist wirklich nötig?
- Gießen: Die meisten Regenwaldpflanzen mögen es gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule. Verwende am besten Regenwasser oder gefiltertes Wasser, um Kalkablagerungen zu vermeiden.
- Sprühen: In Terrarien ohne Beregnungsanlage solltest du täglich bis alle zwei Tage sprühen – je nach Luftfeuchte. Besonders wichtig für Moose, Bromelien und Tillandsien.
- Düngen: Weniger ist mehr! Nutze einen sehr schwach dosierten Flüssigdünger (1/4 der normalen Menge), ca. 1x im Monat. Achte darauf, dass er tierverträglich ist, falls du Tiere hältst.
💡 Mein Tipp: Beobachte deine Pflanzen genau – hängende Blätter, braune Ränder oder schlapper Wuchs verraten dir oft frühzeitig, was fehlt oder zu viel ist.
☀️ Lichtverhältnisse & Luftzirkulation richtig einstellen
- Licht: Regenwaldpflanzen mögen helles, indirektes Licht. In geschlossenen Terrarien sorgt eine gute LED-Terrarienbeleuchtung mit Tageslichtspektrum für gesunde Entwicklung. Dunkle Ecken kannst du mit gezieltem Spot-Licht aufwerten.
- Luftzirkulation: Frischluft ist entscheidend, um Schimmel und Fäulnis zu vermeiden. Ideal ist eine Kombination aus abgedeckter Rückwand und Belüftungsgittern, evtl. unterstützt durch einen kleinen Lüfter.
- Lichtdauer: Imitiert den Tag-Nacht-Rhythmus – etwa 12 Stunden Licht täglich sind ideal.
💡 Mein Tipp: Ein einfacher Hygrometer-Thermometer hilft dir, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten – besonders wichtig bei empfindlichen Arten.
Fehler vermeiden: Diese Pflanzen besser nicht einsetzen
Nicht jede Pflanze, die hübsch aussieht oder tropisch wirkt, eignet sich automatisch für ein Regenwaldterrarium. Manche Arten sind schlicht zu pflegeintensiv, andere sogar gefährlich für Tiere oder stören das Gleichgewicht.
❌ Diese Pflanzen solltest du lieber meiden:
- Schnellwüchsige, invasive Arten
Manche Pflanzen wie Tradescantia oder einige Grasarten wachsen im Terrarium so schnell, dass sie andere Pflanzen verdrängen und viel Pflegeaufwand verursachen. - Großblättrige Zimmerpflanzen
Arten wie Dieffenbachia oder große Alocasien wirken zwar tropisch, brauchen aber sehr viel Platz und neigen zu Wurzeldruck – außerdem sind einige davon leicht giftig! - Pflanzen mit hohen Lichtansprüchen
Viele tropische Blühpflanzen brauchen direkte Sonne, die im Terrarium meist fehlt – sie kümmern schnell. Beispiele: Hibiskus, Anthurien mit Hochzuchtformen. - Dekopflanzen aus dem Baumarkt
Oft mit Pflanzenschutzmitteln oder Blattglanz behandelt – schädlich für Tiere und Mikroklima!
Häufige Fragen
Das hängt von Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Pflanze ab. Grundregel: gleichmäßig feucht halten, aber nicht nass. Bei hoher Luftfeuchtigkeit reicht meist Sprühen, alle paar Tage punktuell gießen.
Nur bedingt! Viele Zierpflanzen aus Baumärkten sind mit Pestiziden oder Wachsbeschichtungen behandelt – das kann deinen Tieren schaden. Besser: Pflanzen aus Terrarienfachgeschäften oder selbst gezogene, unbehandelte Ableger.
Setze besser kleinere oder mittelgroße Exemplare ein – sie passen sich besser an die Bedingungen im Terrarium an. Große Pflanzen wirken schnell gedrungen oder beschädigen sich beim Einsetzen.
Wenn du keine Tiere hältst: 1x im Monat leicht düngen, mit verdünntem Flüssigdünger. Bei tierischen Mitbewohnern: Vorsicht mit Dünger! Nur spezielle, harmlose Produkte verwenden – oder ganz darauf verzichten und auf Bodennährstoffe setzen.
Fazit: Die grüne Seele deines Regenwaldterrariums
Die Pflanzen sind weit mehr als Dekoration – sie sind das lebendige Herzstück deines Regenwaldterrariums. Sie sorgen für das richtige Klima, bieten Schutz und Lebensraum für deine Tiere und machen dein Terrarium zu einem echten Hingucker. Mit der richtigen Auswahl, ein bisschen Pflege und einem Gespür für Balance entsteht ein kleines Paradies, das nicht nur funktional, sondern auch wunderschön ist.
💡 Mein Tipp: Starte mit bewährten Arten, beobachte dein Terrarium genau – und hab keine Angst vor Veränderungen. Pflanzen wachsen, Terrarien entwickeln sich – und genau das macht den Reiz aus.